Ägypten Geographie:
Gliederungen, Flusssystem, Landschaftsformen hat grob gesehen eine fast quadratische Form und wird vom nördlichen Wendekreis gestreift. Die Landschaft wechselt zwischen der von Steppe bzw. Dornensavanne geprägten nördlichen Küstenlandschaft, Wüsten, Halbwüsten, vielen Oasen, Meeresflächen und der Flusslandschaft des Nils ab. Neben dem Sueskanal von Port Said nach Port Taufiq bei Sues ist der Nil die Hauptschlagader Ägyptens. Dessen von seiner Mündung, dem 24.000 km² großen Nildelta am weitesten entfernter Quellfluss ist der Kagera, der im Gebirgsland von Burundi und Ruanda seinen Ursprung hat. Der Strom hat eine Länge von etwa 6852 km und erreicht bei Assuan nach dem Assuan-Staudamm sein natürliches Flussbett in Ägypten. Abgesehen von einigen Oasen und kleinen Häfen an den Küsten bieten allein sein Wasser und seine fruchtbaren Uferregionen die Grundlage für Anbau und Besiedlung. Diese Fläche macht etwa fünf Prozent des Territoriums aus.
Das Staatsgebiet lässt sich in sieben naturräumliche Einheiten untergliedern:
Im äußersten Süden liegt der zu Nubien und Oberägypten zählende Abschnitt des Niltals zwischen Abu Simbel und Assuan, der heute vom Nassersee eingenommen wird. Im weiteren Verlauf hat sich der Nil kastenförmig in die Kalksteintafel der Wüste eingeschnitten. Vom Austritt des Flusses aus dem Nassersee bis nach Kairo bildet das Niltal eine bis zu 25 km breite, fruchtbare Fluss-Oase.
In Unterägypten, nördlich von Kairo, gabelt sich der Nil in zwei Hauptmündungsarme zwischen Rosette und Damiette und bildet eine rund 23.000 km² umfassende, intensiv bewirtschaftete Deltalandschaft aus abgelagertem Nilschlamm, durchzogen von zahllosen kleineren Mündungsarmen, Kanälen und Bewässerungsanlagen.
Libysche Wüste
Die westlich des Nils gelegene Libysche Wüste nimmt als weites, flaches Schichttafelland rund zwei Drittel der ägyptischen Staatsfläche ein. In ihrem Norden liegt das relativ niedrige Libysche Plateau, das in Ägypten bis zu 241 m Höhe erreicht. Südöstlich davon senkt sich das Gelände in der von Salzsümpfen erfüllten Qattara-Senke auf bis zu 133 m unter dem Niveau des Meeresspiegels ab, im Südwesten steigt die Wüste bis auf 1098 m an. Im Übrigen unterbrechen nur einzelne Becken und Niederungen mit den Oasen von Siwa, Bahariyya, Farafra, Dachla und Charga die von Norden nach Süden rund 1000 km lange Sand- und Dünenlandschaft. Rund 100 km südwestlich von Kairo befindet sich das 1827 km² große Fayyum-Becken, eine beckenartige Oasenlandschaft, in deren Nordteil sich der 230 km² große Qarun-See befindet.
Im Gegensatz dazu wird die östlich des Nils gelegene Arabische Wüste von einem durch Wadis stark zerfurchten Gebirgszug beherrscht, der im Mittelabschnitt mehr als 2000 m Höhe erreicht. Die Arabische Wüste ist der westliche Abschnitt einer Aufwölbungszone, deren zentraler Teil im Tertiär eingebrochen ist und heute den über 1000 m tiefen Graben des Roten Meeres bildet. Dieser wiederum ist ein Teilstück des Syrisch-Afrikanischen Grabenbruchsystems.
Auf der Sinai-Halbinsel findet die Aufwölbungszone ihre Fortsetzung. Hier erhebt sich mit dem Dschabal Katrina (Katharinenberg) (2637 m) der höchste Berg Ägyptens. Der Golf von Sues und der Golf von Akaba umfließen die Halbinsel von Westen, Süden und Osten her. Durch den 162 km langen Sueskanal besteht eine Verbindung zwischen Rotem Meer und Mittelmeer.
Vom Nildelta abgesehen, säumen meist flache Dünen die ägyptische Mittelmeerküste. Dagegen sind die Küstenbereiche am Roten Meer schroffer – die Gebirgszüge reichen häufig bis nahe an das Meer heran. Aufgrund der hohen Wassertemperatur sind hier vielfach Korallenriffe vorgelagert.
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